Ken Shin Kan - Karate Verein e.V.
DÜSSELDORF

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Die Entwicklungsgeschichte des Kampfkunst Karate
( von Alfred Steller 6. DAN Karate)

Die Wurzel aller Kampfkünste kommt aus Indien. Kurz nach Chr. Zeitrechung kam der Buddhismus nach China (Buddhismus=ind. Glaubenslehre). Über den Buddhismus kam 527 n. Chr. der (Buddhist) Mönch Bodhi Dharma in das Kloster Shaolin. Dort wollte er die Lehre vom Chan Buddhismus weiter verbreiten. Er lehrte die Verschmelzung von Körper und Geist durch Meditation. Bodhi Dharma unterwies die im Kloster lebenden Mönche in einer nicht auf das Töten ausgerichteten Form der Selbstverteidigung. Um die Mönche körperlich zu kräftigen, entwickelte er die Grundlagen des "Wu-Shu", der heutige Oberbegriff für alles Formen des Kung Fu.

Während der Ming-Zeit blühte das Shaolin Kloster auf und beherbergte um die 1500 Mönche. Davon waren 500 Kämpfer und damit Verteidiger des Klosters. Sie unterstützen ebenfalls den Kaiser bei der Landesverteidigung.

Um das Niveau der Kampfkunst zu heben, wurden viele berühmte Fachleute der Kampfkünste ins Kloster eingeladen. Diese übermittelten ihre Fähigkeiten und Erfahrungen an die Mönche weiter. Das Shaolin-Boxen wurde so durch den Einsatz von Waffen erweitert. Die Kampfmönche absolvierten ein tägliches Übungsprogramm und schöpften dabei die übernatürlichen Kräfte aus dem Wissen, das der Geist den Körper regieren kann, dieses körperlicher Kontrolle ist das Qi Gong (japanisch = ki) (deutsch= innere Kraft/Energie). Aus dem Angriffs- und Verteidigungsverhalten der Tiere wurden eindrucksvolle Körperbewegungen abgeleitet, heute bekannt als die klassischen fünf Tierstile des Shaolin Kung Fu:

                            Drache, Tiger, Schlange, Leopard und Kranich.

Im Laufe der Zeit wurden andere Kampftechniken aus den Bewegungsformen von weiteren Tieren nachempfunden (Affe, Skorpion, Löwe, Gottesanbeterin).

Aus dem Kloster Shaolin kamen Mönche nach Okinawa. Karate wird auf Okinawa seit ca. 600 n. Chr. ausgeübt. Die Insel Okinawa gehörte zu dieser Zeit noch zu China. Später (1700 n. Chr.) wurde die Insel Okinawa Japan zugeordnet. Es wurde durch einen japanischen Clan annektiert. Da die Inselbewohner sich nicht so einfach in ihr Schicksal fügten, sondern Widerstand leisteten, wurde ihnen das Tragen von Waffen verboten. Trotzdem gab es zahlreiche Zusammenstöße der japanischen Samurai mit den Okinawanern, so dass verständlicherweise die Kampfkünste, die auf Okinawa im Geheimen weiter geübt wurden, einen enormen Aufschwung erlebten.

Die Einflüsse chinesischer Kampfkunst auf das Karate von Okinawa verstärkte sich zu jener Zeit, woraus sich Okinawa-Te (Okinawa-Hand) entwickelte, der Ursprung aller okinawanischen Stile. Von da an war Okinawa und die dort praktizierte Kampfkunst japanisches Karate. Das "Karate Do". Für uns Karateka ist Okinawa die eigentliche Wurzel des Karate.

Anfänglich gab es für das Karate auf Okinawa viele Bezeichnungen. Zunächst nach den Städten wo sich die unterschiedelichen Stile entwickelt haben. Karte(Do) wurde zur "leeren Hand" beschrieben und 1938 der BudoKai-Verband gegründet.

Mit der amerikanischen Besatzung auf Okinawa wurde Karate in der ganzen Welt bekannt, das Karate wurde nach Amerika und Europa gebracht. Auf Okinawa gibt es ca 200 verschiedene Stilrichtungen des Karate.

Hier in Deutschland sind nur einige praktizierende Stile bekannt:

Shotokan, Goyu Ryu, Wado Ryu, Inyo Ryu, Kiushinkai

um nur einige zu nennen.

Unsere Stilrichtung nennt sich Goju RYU es kommt auch aus dem Chinesischen.

 

GOJU RYU - KARATE   der Frühzeit

     

Chojun Miyagi beobachtet das Training seiner Schüler.

Von lings nach rechts ...Meitoku Yagi, Ei'ichi Miyazato, Seikichi Toguchi and Eiko Miyazato.

Kanryo Higaonna hatte nur 5 Schüler. Einer dieser Schüler war Chojun Miyagi, der ab 1926 in Naha das Naha-Te unterrichtete .

Das Goju-Ryu wurde im Jahre 1928 von Meister Chojun Miyagi (1888-1953) als erste Stilausrichtung begründet, die nicht den Namen ihres Ursprungortes trug. Voraussetzung war die Teilnahme eines Schüler Miyagis, Jinan Shinzato (1900-1945), an einer großen Demonstration japanischer Kampfkünste. Auf die Frage welchen Stil er denn repräsentiere improvisierte der Schüler des Meister mit der Antwort: hanko-ryu (halbschwerer Stil). Nach diesem Vorfall benannte Miyagi sein Karate an das Bubishi (altes chin. Kampfkunstdokument) Goju-Ryu (dt. hart-weich Stil).

Meister Chojun Miyagi hatte in den Jahren 1901 bis 1916 unter Kanryo Higashionna (1853-1916) gelernt. Daraufhin ging er für zwei Jahre nach Fukien (China), um sich dem Studium chinesischer Kampfsysteme zu widmen. Im Jahre 1926 gründete Chojun Miyagi in Wakasa-cho (Okinawa) eine Vereinigung, die sich der Weitergabe und Verbreitung des Karate widmen sollte. 1933 war es dann soweit, daß das Goju-Ryu formell in des Liste des Dai Nippon Butokukai (offizielle Dachorganisation japanischer Kampfkünste der Regierung) eingetragen wurde. Aber erst im Jahre 1940 war das Goju-Ryu Stilkonzept unter Meister Chojun Miyagi endgültig vervollständigt.

Die Entwicklung des Goju-Ryu sollte aber nach dem Tod Meister Miyagis im Jahre 1953 nicht stehen bleiben. Viele seiner Schüler und wiederum auch deren Schüler sind ständig dabei das Goju-Ryu in seiner Art weiter zu entwickeln und zu perfektionieren. Während dieses Vorgang sind viele verschiedene Stilabspaltungen entstanden. In erster Linie unterschied man in japanisches Goju-Ryu und okinawanisches Goju-Ryu. Meister Miyagi hat sowohl in Okinawa als auch in Japan mehrere nennenswerte Schüler hinterlassen. Der in seiner Art wohl bekannteste ist Meister Gogen Yamaguchi ("Die KATZE" 1909-1989), der sehr viel zur internationalen Verbreitung des Goju-Ryu beigetragen hat. Er ernannte 1935 Gogen Yamaguchi zum Nachfolger. Weitere bekannte Vertreter des japanischen Goju-Ryu sind u.a. Shozo Uchita (1917-1989, Kenbukan Goju-Ryu), Tomoharu Kisaki (1921-1996, Yuishinkan Goju-Ryu), Goshi Yamaguchi (*1943, Nihon Gojukai) und Masafumi Suzuki (gestorben 1993, Seibukan Goju-Ryu). Auf Okinawa sind ebenfalls viele bekannte Meister in der Verbreitung und Weiterentwicklung des Goju-Ryu beteiligt. Weitere Stilnachfolger sind u.a. Seikichi Higa (*1927, Shodokan Goju-Ryu), Seikichi Toguchi (*1917 Shoreikan Goju-Ryu), Shinjo Masanobu (1938-1993, Shobukan Goju-Ryu), Ei´ichi Miyazato (*1922, Jundokan Goju-Ryu), An´ichi Miyagi (*1931) und Morio Higaonna (*1938, IOGKF).
 

GOJU RYU - KARATE   der Neuzeit

Sensei Kisaki 9. DAN - Yuishinkan

Ein andere Schüler von Chojun Miyagi war Sensei Kisaki. Er hatte in seinem Dojo einen sehr harten, realistischen Verteidigungsstil entwickelt. Seine Judo-Kenntnisse (er besaß den 3. Dan im Judo) hatte er in seine Techniken mit einfließen lassen. Kisaki verstab im Jahr 1998.

Fritz Nöpel trainierte 10 Jahre bei Sensei Kisaki in Japan. Er war von dem Training im Yulshinkan sehr angetan, denn es förderte die körperliche Ertüchtigung ebenso wie die Charakterschulung.

 

Sensei Nöpel 9. DAN - Yuishinkan , hanshi

1967 kehrte Fritz Nöpel. Nach 13-jähriger Abwesenheit mit seiner japanischen Frau und seiner Tochter nach Deutschland zurück. Unmittelbar davor hatte er bei Sensei Kisaki den 4. Dan - Grad erworben.

Noch im gleichen Jahr gründete Fritz Nöpel die erste Goju-Ryu-Karate-Do Gruppe in Deutschland, damals noch unter dem Dach des Polizeisportvereins Dortmund (PSV). Ab 1978 leitete er den Goju-Ryu-Karate-Verband e.V. als erster Vorsitzender, auf sein Drängen hin wurde 1980 der Landesverband NRW gegründet.

Seit der Gründung des DKV ist er Mitglied des Bundesprüfervorstandes und vertritt die Belange der Stilrichtung Goyu Ryu in Prüfungsangelegenheiten. Im Jahr 1982 wurde, ebenfalls unter seiner Leitung, der Karate Do Club Kamen (KCK) gegründet, dem die Abteilungen in Lünen, Bergkamen - und als jüngster Verein - Unna, folgten. Auch in den neuen Bundesländern trainieren bereits Schüler von Fritz Nöpel. Als offizieller Dan-Beauftragter aus Japan ist Sensei Nöpel die Bezugsperson aller Goju-Ryu-Karatekas in Deutschland. Seine Erklärungen und Weisungen über das Goju-Ryu Yulshinkan Karate sind bindend. Jährlich finden sich Hunderte von Karatekas aus allen Teilen Deutschlands und Europas in Kamen zum jährlichen Sommerlehrgang des KCK ein, der unter der Leitung von Sensei Fritz Nöpel stattfindet. (ste)
 

9. Dan für Fritz Nöpel         (unserem Meister)

Die Teilnehmer des diesjährigen DKV-Tages in Meißen wurden Zeuge einer bislang einmaligen Handlung im Deutschen Karate Verband: Präsident Roland Hantzsche verlieh drei verdienten Karateka den 9. Dan. Fritz Nöpel (GOJU-Ryu, im Bild links),  Rob Zwaartjes (Wado-Ryu) und Gilbert Gruss (Shotokan) sind nun die höchstgraduierten Karateka des DKV.
Fritz Nöpel, knapp 72 Jahre alt, ist dabei der einzige Deutsche, der zudem auch in NRW wohnt und für den KDNW als Stilrichtungsreferent tätig ist.
DKV-Präsident Hantzsche betonte, dass der DKV nun über ein Prüfergremium verfüge, das über jeden Zweifel erhaben sei.


 

Die Entwicklungsgeschichte des Kampfkunst Karate         ( von Alfred Steller)


 

 

(c) 2000 by Alfred Steller